Stellungnahme zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Wadersloh

Stellungnahme zum Feuerwehrgerätehaus
Die FWG Fraktion nimmt wie folgt Stellung zum Neubau des Feuerwehrgerätehauses in Wadersloh am Standort Dieselstraße/Boschstraße .
Die Fraktion hat auf Grundlage des Brandschutzbedarfsplanes sowie des schon beschlossenen Raumbuches ihre Beratungen fortgesetzt. Nach persönlicher Rücksprache mit der Verwaltung und der Feuerwehrführung am 16. September 2021 ergeben sich für unsere Fraktion folgende, die Entscheidung beeinflussende Fakten: 


1. Derzeit gibt es ca. 45 aktive Feuerwehrfrauen und –männer, wobei im Brandschutzbedarfsplan eine Sollstärke von 65 verankert ist. Hinzu kommt der Bedarf für die Jugendfeuerwehr. Daher stimmen wir hier dem Ansatz für Umkleiden, Schränke und Toiletten des Raumbuches im vollen Umfang zu.  Ein weiterer Aspekt ist es, dass der Personalbestand ein stetig wachsender dynamischer Prozess ist.


2. Wir folgen der Planung und Einschätzung mit sieben Stellplätzen, welches das Katastrophenschutzfahrzeug (KATS) mit beinhaltet. Wir sind der festen Überzeugung, dass aufgrund der kürzlich eingetretenen Umweltereignisse das Land und der Bund das Fahrzeug an den Kreis ausliefert. 


3. Für uns ist es unabdingbar, dass dieses neue Feuerwehrgerätehaus auch eine eigene Waschhalle erhält. Diese ist nutzbar für alle Löschzüge der Gemeinde Wadersloh und vielleicht auch für das DRK. Im Brandschutzbedarfsplan stehen aktuell sogar vier Waschhallen, vorhanden ist nicht mal eine. 
Man sollte sich in diesem Fall nicht von gewerblichen Anbietern abhängig machen, da die Reinigung meist in den Abendstunden und an Wochenenden stattfindet. Man darf nicht vergessen, wir reden hier von ehrenamtlich tätigen Feuerwehrleuten, die unsere hohe Wertschätzung haben.


4. Da es sich um ein öffentliches Gebäude handelt  ist ein Aufzug zwingend erforderlich. Hier werden voraussichtlich Seminare, Präventionsmaßnahmen, Schulungen, Treffen der Aktiven Feuerwehr  und Ehrenabteilungen und ähnliche Veranstaltungen stattfinden. Es gilt zu prüfen, ob eine Baugenehmigung ohne Aufzug überhaupt erteilt wird.  Man darf Inklusion nicht beiseiteschieben, wenn es anfängt Geld zu kosten. Wir müssen uns vom Gedanken lösen, was jetzt ist, sondern zukunfts-orientierte, optimale Voraussetzungen für unsere aller Sicherheit schaffen.


5. Der derzeitige Planungsstand des Bauprojekts ist nach dem Gebäude-Energie-Gesetz geplant. Absolutes Mindestmaß was eine zukunftsfähige Wache darstellt.


6. Die Feuerwehr und die Feuerwehrleute müssen sich mit dem Gebäude identifizieren, so dass wir an den getrennten Unterrichts- und Stabsräumen festhalten wollen.


7. Schieben des Projektes  lehnen wir als Fraktion ab. Schieben wirkt sich nicht nur auf die Feuerwehr aus, sondern bringt auch das Bauprojekt Rosenhöhe in Gefahr, da hier der Bau erst beginnen kann, wenn die Feuerwehr umgezogen ist. Wie erklärt man das dem Investor? 
Soll die ehemalige Realschule als Mahnmal der politischen Untätigkeit für alle sichtbar dort weiter öffentlich verfallen?


8. Eine gewünschte Vergleichsplanung sehen wir als nicht notwendig, weil ein neuer Planer nur am äußeren Erscheinungsbild des Gebäudes etwas ändern würde. Die fachliche Notwendigkeit bleibt unberührt und würde somit auch an den Kosten nichts ändern. 
Neubeckum baut ein Feuerwehrgerätehaus mit der gleichen Größe für 5,8 Mio Euro, Dolberg, drei Tore weniger, für 4 Mio Euro, Ennigerloh, gerade mal ein Tor mehr und 250 qm größer für 7 Mio Euro 
und Langenberg zahlt für eine kleinere Wache sogar 5 Mio. Euro.
Unser Feuerwehrgerätehaus soll ca. 4,9 Mio Euro kosten, in denen die Abrisskosten des Bestandsgebäudes schon enthalten sind. 


9. Wenn wir heute zustimmen, können 250 Tausend Euro Förderung  fristgerecht beantragt werden. Wenn wir nach KW55-Standard bauen – wie es aktuell geplant ist – können wir von der KFW 10 bis 15 % Mittel erhalten, was mind. 500.000 Euro bedeutet. Durch die Minuszinsaufnahme von aktuell 0,2 % kommen wir nach Abzug auf nur noch 4 Mio Euro Baukosten. 


Wir sparen somit ohne zu streichen!
Stimmen wir heute zu, bekommen wir letztendlich mehr fürs Geld.
Die Verzögerung des Projektes durch Schieben kommt für uns daher nicht in Frage. Es ist keine grundsätzliche Veränderung der Kostensituation zu erwarten, eher ist mit einer weiteren Verteuerung der Baukosten zu einem späteren Zeitpunkt zu rechnen. Schieben würde die Blockierung der weiteren positiven Ortsentwicklung bedeuten, die doch kein verantwortungsvoller Lokalpolitiker ernsthaft wollen kann.


Eine baubegleitende Arbeitsgruppe zu diesem Projekt haben wir schon nach dem Beschluss des Raumbuches angeregt. Zu diesem Zeitpunkt gab es seitens der CDU-Fraktion kein Interesse eine solche einzurichten.